Bautzen, DER LANDKREIS

Bundesforschungszentrum kommt – Bautzen wird Vereinssitz und zentraler Forschungsstandort in Sachsen

Hände in weißen Handschuhen halten technische Geräte
24.11.2025

Staatsministerin Regina Kraushaar und Landrat Udo Witschas zum Eckpunktepapier

Unterzeichner der Vereinbarung plus Landrat Udo Witschas
v.l.n.r.: Landrat des Landkreises Bautzen Udo Witschas, Staatssekretär für den Freistaat Thüringen Prof. Dr. Steffen Teichert, Staatsministerin für den Freistaat Sachsen Regina Kraushaar, Parlamentarischer Staatssekretär für die Bundesrepublik Deutschland Sören Bartol und Staatssekretär für das Land Baden-Württemberg Rudi Hoogvliet

Die Bundesregierung und die Länder Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg haben grundlegend Klarheit bezüglich der Struktur und der Standorte des Bundesforschungszentrums für klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen geschaffen. Heute (24. November 2025) wurde in Berlin ein entsprechendes Eckpunktepapier unterzeichnet. 

Staatsministerin Regina Kraushaar, die die Vereinbarung für den Freistaat Sachsen in Vertretung des Ministerpräsidenten unterschrieben hat, erklärt dazu:

„Wir sind nach einem langen und intensiven Diskussionsprozess zu einem guten Ergebnis gekommen. Es erfüllt mich mit Stolz, dass die im Freistaat Sachsen entwickelte Idee eines Forschungszentrums für klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen nun umgesetzt und der Bausektor in diesem wichtigen Bereich künftig in besonderem Maße unterstützt wird. Es war das erklärte gemeinsame Ziel des Bundes und der Länder: Der Bausektor braucht hier starke Impulse, die das Bundesforschungszentrum nun geben wird. Und ich bin ausdrücklich dankbar, dass die Exzellenz der Technischen Universität Dresden und die von Professor Manfred Curbach eingebrachte Expertise dieses Ergebnis überhaupt erst möglich gemacht haben. Nicht zuletzt bin ich dem Landrat des Landkreises Bautzen dankbar für das große Engagement und die Unterstützung auf diesem Weg.“

Nach Abstimmungen zwischen dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und den Ländern Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg wurde die Verankerung des Bundesforschungszentrums in der Lausitz bestätigt. Es wurde vereinbart, dass der vereinsrechtliche Sitz des künftigen Bundesforschungszentrums Bautzen sein wird.

Weiterhin soll in Bautzen eine Geschäftsstelle des Zentrums errichtet werden, die administrative Aufgaben übernimmt, um die Arbeit des Vereins zu unterstützen. Dazu zählen nach derzeitigem Stand unter anderem die Unterstützung der Aufsichtsgremien, des wissenschaftlichen Beirats und Kuratoriums, die Koordination von Forschungsaktivitäten sowie die Öffentlichkeitsarbeit und die Steigerung der Sichtbarkeit des Bundesforschungszentrums.

Strukturwandel durch flankierende Maßnahmen gesichert

Sachsen beabsichtigt, in Bautzen eine das Bundesforschungszentrum unterstützende Forschungsinfrastruktur zu errichten. Hierfür sollen Mittel des Investitionsgesetzes Kohleregionen in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro bereitgestellt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist die Einrichtung eines Startup-Inkubators in Bautzen geplant. Ziel dieser Vorhaben ist es, neue Wertschöpfungsketten aufzubauen, die sich auf neu entwickelte Technologien stützen und damit Ausbildungs- sowie Arbeitsplätze der Zukunft geschaffen werden.

Dazu Staatsministerin Kraushaar: „Wir flankieren das Vorhaben weiterhin mit entsprechend starken Investitionen. Wir werden mit dem Forschungszentrum dafür sorgen, dass wir in Bautzen nicht nur Innovation und Nachhaltigkeit im Bauen voranbringen, sondern dass wir damit selbstverständlich auch dem Strukturwandel in der Lausitz und dem bereits eingeschlagenen Weg der Forschung in der Lausitz weiteren Schwung geben. Denn auch das Zentrum für Bauen und Wohnen in Hoyerswerda, das Construction Future LAB in Görlitz, das Center for Green Circular Economy im Industriepark Schwarze Pumpe und die Carbon LabFactory Sachsen in Boxberg/O.L. sind wichtige   Bausteine dafür, dass die Lausitz in der Bauforschung ganz vorne mitspielt.“

Udo Witschas, Landrat des Landkreises Bautzen, ergänzt: „Bauforschung von nationalem bis internationalem Rang in Bautzen – diesem Traum sind wir heute ein ganz großes Stück näher! Als Zweitplatzierter im Wettbewerb um ein Großforschungszentrum im Lausitzer Revier war das Projekt für viele schon abgeschrieben. Wir haben das Gegenteil bewiesen – das ist keine Selbstverständlichkeit! Ich bin stolz auf das, was wir nun gemeinsam mit vielen Beteiligten in vielen Verhandlungen und auch mit Kompromissen erreichen konnten. Gleichzeitig bin ich voller Hoffnung auf das, was wir mit der TU Dresden nun als Aufgaben- und Arbeitsplan für den Oberlausitz-Campus erarbeiten werden. Zunächst gilt es, die Gründung des Bundesforschungszentrum schnellstmöglich im Jahr 2026 zu vollziehen.“

Das Bundesforschungszentrum wird die Transformationsprozesse im Gebäudesektor mit seinen Forschungen voranbringen und maßgeblich zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 beitragen. Anknüpfend an die Vorgaben des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags verfolgt das Konzept ein bundesweites Forschungsnetzwerk mit dezentralen Forschungsschwerpunkten.

Damit können gezielt bestehende wissenschaftliche Einrichtungen und Strukturen in den beteiligten Gründungsländern (Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg) aufgebaut werden. Die Standorte des Forschungszentrums in den Bundesländern koordinieren die vorhandenen Forschungseinrichtungen der jeweiligen Länder, wie beispielsweise die Technische Universität Dresden.

Sachsen ist eines der drei Gründungsländer des dezentral ausgerichteten Bundesforschungszentrums und bindet seine wissenschaftliche Exzellenz im Baubereich ein, so die Technische Universität Dresden, insbesondere mit dem Exzellenzcluster CARE (Climate-Neutral and Resource-Efficient Construction) und dem Institute for Integrated Management of Material Fluxes and of Resources.