Bautzen, DER LANDKREIS

Das erste Mal Schokolade zu Weihnachten – Ausstellung des Kreisarchivs

Drei Kinder vor einem Schreibtisch halten Kleidungsstücke über dem Arm. Ein Kind unterschreibt etwas. Hinter dem Schreibtisch sitzt eine Erwachsene.
Im Kinderlager Bischofswerda
08.04.2024 - 26.02.2026

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Wo?

  • im Landratsamt Bautzen, Kreisarchiv, Jesauer Feldweg 4, 01917 Kamenz 

Wann?

  • 08. April 2024 bis 27. Februar 2026 zu den Öffnungszeiten des  Landratsamtes Bautzen

Führung

Möchten Sie eine Führung durch die Ausstellung im Kreisarchiv, dann melden Sie sich bitte an. Den Kontakt dafür finden Sie auf dieser Seite:

Was erwartet Sie?

Die Ausstellung mit dem Titel „Viele der Kinder kennen noch gar keine Schokolade – das Kinderlager Bischofswerda (1946–1949)“ umfasst 14 Plakate.  Die Ausstellung zeigt Kopien von Original-Dokumenten aus dem Kreisarchiv, Fotos aus der Deutschen Fotothek sowie dem Stadtarchiv Bischofswerda. 

Dem Landratsamt Bautzen, Kreisarchiv liegen insgesamt 3.784 Karteikarten von Kindern vor, die im Kinderlager Bischofswerda untergebracht waren. Diese Karteikarten sind anonymisiert ausgewertet worden und geben unter anderem einen Überblick über den Geburtsort der Kinder, wohin und zu wem die Kinder vermittelt worden sind oder wie alt das jüngste Kind und das älteste Kind war.

Das Lager in Bischofswerda

Bischofswerda war von 1946 bis 1949 eine von zwei großen Drehscheiben für die Erstaufnahme und Vermittlung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge.

Das ehemalige Reichsarbeitsdienstlager in der Putzkauer Straße 5 in Bischofswerda wurde in dieser Zeit als Kinderlager betrieben. Durch Krieg, Flucht und Vertreibung, insbesondere aus den ehemaligen Ostgebieten wie Schlesien, Ostpreußen, Danzig und Pommern, wurden viele Kinder von ihren Eltern getrennt. Zudem starben Eltern, sodass auch hier die Kinder auf sich allein gestellt waren. Diese elternlosen Kinder wurden dann in Heimen und Lagern untergebracht. 

Im Kinderheim Bischofswerda erhielten die „Umsiedlerkinder“ Kleidung, Essen, Schlafmöglichkeiten und ärztliche Versorgung. Sogenannte Suchdienste vermittelten die Kinder zu Eltern oder noch lebenden Verwandten. Dies war eine enorme logistische Herausforderung.

Damit die Kinder ein wenig Weihnachten erleben konnten, war das Lager auf Spenden angewiesen. Die Spenden wurden nicht nur für Kleidung und Essen genutzt, sondern auch um Zutaten für die Weihnachtsbäckerei zu kaufen und Stollen für die Kinder zu backen. Selbst Kriegsgefangene, beispielsweise aus Jugoslawien spendeten für die Kinder.